Hubert Heinrich
Künstler | Deutschland
Der Künstler
Hubert Heinrich
Alles wird – optisch – irgendwann zum Punkt, wenn man sich immer weiter davon entfernt.
Die künstlerische Auseinandersetzung mit dem Konstruktivismus von Hubert Heinrich begann Anfang der 90ziger Jahre als er an der FH-Aachen Objekt-Design studierte. Losgelöst von festgefahrenen Wahrnehmungsmustern, begab sich der Künstler auf die Spuren von Bauhaus, Kandinsky, Malewitsch und der italienischen Designergruppe Memphis. Erste Schritte waren die Reduktion auf das Quadrat (Bild Quadrate) und die Grundfarben blau, rot, gelb, schwarz und weiß. In weiteren nächsten Schritten wurden weitere andersartige geometrische Formen mit einbezogen.
Seine Kunst versteht Heinrich nicht als Nachahmung des Konstruktivismus, sondern als Vertiefung. Seine Intention war und ist die „Fortführung und Erforschung“, auch eine Erweiterung der Möglichkeiten, die dieser bietet. Der Konstruktivismus ist nicht nur auf seine absolute Abstraktion beschränkt, sondern bietet auch viele neue Ansätze und Wege in der Gegenständlichkeit und darüber hinaus.
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Seine Kunst mutet digital an, und dennoch ist sie zutiefst analog. In ihrer Machart, als auch in ihrem Wesen. Mit Pinsel und Farbe. Vielfältig steht der Mensch im Mittelpunkt, oft in profanen Lebenssituationen. Momentaufnahmen voller Dynamik. Unterwegs und auf der Suche. Auf der Suche nach dem verloren gegangenen Teil, was menschlich ist und sein sollte. Gerade jetzt, an dieser allgegenwärtig spürbaren Schwelle der Transformation in eine digitalisierte Zukunft. In einer Zeit, in der die Uhren sequenziell und nicht mehr zyklisch ticken, einer Zeit in der das irrwitzige Tempo die Details verwischt und nur Schemen hinterlässt, wo früher Individuen waren. Vom System reduziert auf Massen, streben seine Leinwand-Akteure nach Identifikation und Individualität.
Über Jahrzehnte hat Hubert Heinrich seine Art zu malen perfektioniert. Was augenscheinlich so reduziert erscheint, erfordert Zeit, Geduld und Kenntnis der Materie. Werte und Tugenden, die auch der Ungeduld unserer stark technisch getriebenen Zeit zum Opfer fallen. Ein nur flüchtiger Blick auf seine Kunst belohnt den Betrachter ästhetisch, ein tieferer Blick entrollt ganze Geschichten, die dem Kopf des Sehenden entspringen.
Vita
1960 Geboren in Aachen
1977 Ausbildung zum Tischler, anschließend Studium an der Fachoberschule
für Gestaltung in Aachen
1994 Abgeschlossenes Studium Objekt-Design an der FH-Aachen
Schwerpunkte – Malerei und Abstraktion
seit 1992 künstlerische Auseinandersetzung mit konstruktiver Gestaltung
1999 Gewinner des „Silverprize“ des „1st international carpet design
competition 99“, Kyoto (Japan), Teppichentwürfe
seit 2001 freischaffender Künstler
Der Künstler ist in zahlreichen Ausstellungen zu sehen.